Im Jahr 1933 begann die weltweit erste Herstellung von Gussplatten aus
PMMA, die unter dem Warenzeichen Plexiglas vermarktet wurden. Die
gegossenen Acrylglasplatten weisen Eigenschaften wie Transparenz,
Brillanz, Witterungsbeständigkeit, Formbarkeit und Bruchfestigkeit auf.
Große Entwicklungen erfordern immer eine gewisse Portion Mut. Diesen
Mut und auch die nötige Entschlossenheit hatte Otto Röhm Anfang des 20.
Jahrhunderts, als er sich der Erforschung von Kunststoffen widmete und
schließlich 1933 PLEXIGLAS® erfand.
Plexiglas ist bei einer Temperatur von 150 – 170°C formbar.
Die chemische Formel von PMMA ist (C5O2H8)n.
Grundstoffe sind Aceton, Blausäure, Schwefelsäure und Methanol. Diese
Materialien sind zwar giftig, das Produkt Polymethylmethacrylat ist
aber ungiftig, was es auch für die innere Medizin und andere sensible
Bereiche interessant macht.
Der Europäische Green Deal umfasst einen Aktionsplan für die
Europäische Union, um bis 2050 klimaneutral zu werden und die
europäische Wirtschaft nachhaltig zu gestalten. Durch seine
Eigenschaften trägt PMMA zu diesem Ziel bei, zum Beispiel im Bauwesen.
Denn Polymethylmethacrylat ist als Baumaterial langlebig und
witterungsbeständig und erhöht somit die Lebensdauer von Gebäuden und
vermindert Abfall und CO2-Emissionen.
Aufgrund seiner Eigenschaften findet Plexiglas sowohl in der Optik, in
der Technik, im Fahrzeugbau im Bauwesen als auch im Konsumgüterbereich
vielfältige Anwendung. Weil Plexiglas bei Materialdicken von bis zu 33
Zentimetern durchsichtig ist, lassen sich mit diesem Werkstoff sogar
bruchsichere Aquarien bauen.
Beispiele für die zahlreichen, breit gefächerten Einsatzgebiete sind:
· Optik: Uhrgläser, Brillen, Linsen, Prismen, Lupen,
Licht leitende Fasern, LED-Platten, optische Speicher
·
Fahrzeugindustrie: Scheiben und Dächer von
Fahrzeugen zur Personenbeförderung,
Wohnwagenfenster,
Abdeckungen für
Blinker, Scheinwerfer und Rückstrahler
· Elektrotechnik: Schutzscheiben für Fernsehgeräte,
Flachbildschirme, Abdeckungen für Leuchten, Skalen, Schalter, Elemente
in der Fotovoltaik
· Bau: Schutzverglasungen, Schallschutzwände,
Verkehrsschilder, Werbeschilder, Leuchtdecken, Leuchten, Lichtkuppeln,
Rohre, Waschbecken, Duschkabinen, Badewannen, Gewächshäuser
· Sonstige: Büroartikel, Gießharze zum Eingießen von
technischen oder biologischen Objekten, Prothesen, Zahnfüllungen,
Maschinenverglasungen, Modelle, Dekorationsgegenstände, Bilderrahmen,
Möbel, wie Tischplatten und Stühle.