In den Nauheimer Oberwald:
Bernd-Rosemeyer-Mahnmal und Helenenbrunnen

Eine Radtour in den Nauheimer Oberwald — zwischen Mörfelden und Langen gelegen — soll hier beschrieben werden. Der auf der Gemarkung Mörfelden liegende Oberwald befindet sich im Eigentum der Gemeinde Nauheim, ist ein 244 ha großer Mischwald, durchflossen vom Geräthsbach und Grundbach.

Ausgangspunkt ist die Brücke Berzallee / Waldwiesengraben (0,0 km). Der Weg führt über die Autobahnbrücke, am Odenwaldclubhaus vorbei auf dem gut befahrbaren, fast schnurgeraden Waldweg „Nauheimer Straße“ in nordostwärtiger Richtung. An der Wegegabel (4,8 km) halten wir uns rechts, um auf den etwas ansteigenden Waldweg „Rüsselsheimer Straße“ einzubiegen. Vorbei geht es an Hügelgräbern, der Wald besteht aus Bäumen der gemeinen Kiefer, Roterlen, Buchen und hin und wieder auch der europäischen Lärche. Wir folgen weiter geradeaus dem Weg, überqueren eine Autostraße (6,5 km) und fahren an der Kläranlage und dem Friedhof von Mörfelden vorbei. Mit dem Erreichen des Gärtnerweges (7,5 km) kommen wir in den bebauten Teil Mörfeldens, fahren rechts ab zur Kreuzung und biegen auf die B 44 (Gerauer Straße) nach links Richtung Frankfurt ein. Bereits nach wenigen hundert Metern verlassen wir diese Straße (8,2 km) und biegen rechts, kurz hinter der Darmstädter Straße, auf den Weg über einen kleinen Kinderspielplatz ein, um dann auf einen asphaltierten Feldweg (Bachgasse) zu kommen. Das Schrebergartengebiet durchqueren wir und halten uns immer rechts, wenn Abzweigungen kommen. In der freien Feldgemarkung von Mörfelden kommen wir, rechter Hand, an einer Biotop-Hegefläche und einer Hinweistafel (9,6 km) auf ein archäologisches Denkmal — einer römischen Gutshofanlage, 1972 entdeckt — vorbei. Von der Ausgrabung der römischen Villa Rustica „Kirschnersheck“ ist jedoch nichts zu sehen. Man möge sich mit der Beschreibung auf der Tafel begnügen. Auf der gleichen Seite liegt ein Umspannwerk der HEAG und ein Kalksandsteinwerk. Wir halten uns stets rechts und kommen bei einer Schranke (10,2 km) nun in den Nauheimer Oberwald. 300 m weiter können wir an der Kreuzung rechts zum „Bornbruchsee“ einen Abstecher machen. Diese ehemalige Kiesgrube dient derzeit als Anglersee und Seerosenzuchtanlage. Baden ist nicht erlaubt; kaum jemand hält sich daran und nach manch schönem Wochenende ist erheblicher Müll zu beseitigen. In Kürze wird der größte Teil des Sees verfüllt und es bleibt nur noch ein Feuchtbiotop übrig. Ein Teil der ehemaligen Kiesgrube (der östliche) wurde Anfang der 80er Jahre mit Aushub vom Frankfurter U-Bahnbau verfüllt und aufgeforstet (Abt. 19). Es dauerte jedoch fast ein Jahrzehnt, bis die Anpflanzungen endlich anwuchsen und sich als derzeit kräftigen Eichenbestand darstellen.


Wir begeben uns zur Kreuzung zurück und setzen unseren Weg fort. Um einen Abstecher zum „
Bernd-Rosemeyer - Mahnmal“ am dortigen Autobahnparkplatz zu machen, muß man von der Brücke runter, um auf Höhe der Autobahn bis fast zum Parkplatz zu gehen. Regulär ist das Denkmal nur über den Parkplatz anzufahren, der sich kurz hinter der Anschlußstelle Langen / Mörfelden der A 5 in Richtung Darmstadt befindet. An dieser Stelle ist der Rennfahrer Rosemeyer 1938 bei einem Rekordversuch mit einem Rennwagen der Firma Auto Union von einer Windböe erfaßt worden und tödlich verunglückt. — Zurück auf unserem Weg, setzen wir die Tour fort, überqueren die Autobahn (10,7 km) und fahren durch einen wunderschönen Wald weiter.


Helenenbrunnen
An der vierten Kreuzung (12,5 km) stoßen wir auf die Helenenbrunnen-
schneise und biegen dort links ab. Wir fahren bis zu dem kleinen Steg (12,9 km) über den Wurzelbach. Von dort gehen wir 40 m zurück und sehen dann auf der jetzt linken Seite in eine Schneise, die zum Helenenbrunnen führt. 50 m waldeinwärts finden wir einen freien Platz mit dem Brunnen, zwei Ruhebänken und einer Säule. Zur 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Nauheim wurde die Quelle eingefaßt und mit einem 1,5 m großen Betondeckel versehen. Leider wurde die Quelle durch die mit Abwässern aus der Kläranlage Egelsbach verseuchten Bachregion des Wurzelbaches in den 80er Jahren quasi vernichtet. Damals konnte Nauheim für die Beschädigung von Waldbeständen eine Entschädigung von ungefähr 20.000 DM erstreiten. —
Weitere Informationen zu dieser Quelle unter
Hellenenbrunnen.

Wir machen uns auf den Rückweg und wählen den gleichen Weg. Wenn wir kein Vesperbrot dabei haben, könnte eine Einkehr in Mörfelden erfolgen. Direkt an der Stelle, wo die B 44 erreicht wird, befindet sich das Taiwan-Restaurant „Hung Da“, das samstags ab 17.00 Uhr öffnet. Ansonsten muß man sich ein bißchen umsehen, wo eine Erfrischung möglich ist. Der Rückweg nach Nauheim erfolgt entsprechend der Herfahrt und führt teilweise leicht bergab, weil Nauheim (Berzallee) 20 m tiefer liegt als der Oberwald. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf gut 26 km.



Wegeskizzen







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