Die Jahreshauptversammlung am 16. März 2025 im Bürgersaal begann mit einem Vortrag des Archäologen Niklas Schanz von der   Archäologe Niklas Schanz Goethe-Universität Frankfurt. Er beschäftigt sich mit Römerfunden im Südhessischen Raum und legte seinen Vortragsschwerpunkt auf die Ausgrabungen auf Nauheimer Gemarkung in den beiden Jahren 2023 und 2024. Einleitend erwähnte er die Gallischen Kriege Cäsars in den Jahren 58 - 51 v. Chr. Nach dem Alpenfeldzug 15 v. Chr. begannen die Germanenkriege, einschl. der Varus-Schlacht, 17-69 n. Chr. und 73 n. Chr. erfolgte die Okkupation der rechtsrheinischen Gebiete. 90 n. Chr. begann die Einrichtung Germanischer Provinzen und der Bau des oberrhein-rätischen Limes. In diese Zeitspanne fällt die Besiedelung des heutigen Südhessischen Gebietes. Bewaffnete Oberrhein-Germanen als sog. Vorfeldstellungen erfolgten im Einklang mit den Römern. Germanen im Dienste der Römer wurden später dann römische Bürger. 

Schon vor über 30 Jahren wurde man durch Funde einzelner Teile aufmerksam auf dieses Feld (s. u.). Geophysikalische Erkundungen bestätigten zu erwartende Anlagen. Auf einer Fläche von 3000 m² erfolgten dann die Grabungen. Es wurden 64 Gräber entdeckt mit Brandbestattungen aber auch mit Skelettfunden. Bei vielen gab es Grabbeigaben. Es ist zu vermuten, dass nicht nur römische, sondern auch germanische Bestattungen hier stattfanden. Dieses Gräberfeld auf rechtsrheinischer Seite unterscheidet sich in der Anlage in gravierenden Punkten zu vergleichbaren auf linksreinischer Seite. Besonderheiten sind die Einfassungen mit rechteckigen Grabensystemen. Die Gräber stammen vermutlich aus der Zeit um 70 bis 230 n.Chr.

Luftbildaufnahme des Gräberfeldes in der Nauheimer Gemarkung "Ebertslache" mit Blick Richtung Wallerstädten.
Die Baumreihe in der Mitte umsäumt den Schwarzbach.

Insgesamt wurden 64 römische Gräber, hauptsächlich Urnenbestattungen und Grabbeigaben in Form kleiner Amphoren und anderer Gefäße gefunden. Das Landesamt für Denkmalpflege (Hessen Archäologie, Außenstelle Darmstadt) führte die Ausgrabungen durch.


Die Ergebnisse der Ausgrabungen in beiden Jahren 2023 und 24 waren 110 Befunde mit 64 Gräbern, davon 63 Brandbestattungen,
neun Grabenwerke / Grabgärten, zwei Begrenzungsgräben u. v. m.


So könnte die Zermonie einer Brandbestattung ausgesehen haben




Beispielhafte Fundstücke aus den Nauheimer Gräberfeldern


Der Referent stand nach seinem einstündigen Vortrag zu persönlichen Fragen der Telnehmer zur Verfügung. Insgesamt fanden die Ausführungen, unterlegt mit reichlich Bildmaterial, große Zustimmung. Zu den Ausgrabungen siehe auch über die Museums-Homepage https://www.heimatmuseum-nauheim.de/roemer/roemer6.htm

Nach dem Vortrag gab es erst einmal eine Stärkung und der Museumsverein lud die Anwesenden zu Kaffee und Kuchen ein. 

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Die ordentliche Mitgliederversammlung folgte danach um 17 Uhr, beginnend mit der Totenehrung für Werner Sandner, Horst Hack, Günter Borse, Herfried Lankl und Dieter Scheltzig.

Die Vorsitzende und der Schatzmeister, trugen anschließend ihre Jahresberichte vor. Im Vorstandsbericht wurden die Aktivitäten des Heimatvereins von 2024 aufgezählt. Im Kassenbericht erfuhr man die wichtigsten finanziellen Bewegungen im letzten Jahr und die Solvenz des Vereins wurde erfahrbar gemacht. Lobenswert die vielen Spendenbeiträge von Mitgliedern, Freunden und am Neubau beschäftigten Handwerksbetrieben. Nach der Aussprache, dem Kassenprüferbericht durch Frank Schmitz und der einstimmigen Entlastung, wurde ein neuer Kassenprüfer, Roland Ackva, gewählt. Den Stand zum Neubau, Museumsarchiv mit Arbeitsräumen, erläuterte Lothar Walbrecht. Dabei gab er den Ausblick, dass am 26. Oktober 2025 voraussichtlich das Gebäude als fertig gestellt gezeigt werden kann. Ein vorliegender Antrag beschäftigte sich mit Überlassungen von Exponaten an das Heimatmuseum. Der stellvertretende Vorsitzende erläuterte die Handhabung von einerseits Leihgaben und andererseits von Geschenken.



Reichlich waren die Mitglieder präsent



Der Vorstandstisch:
(v.li.) Veronika Winne, Lothar Walbrecht, Stephanie Krebs, Ute Ansahl-Reissig, Heinz Pitzer, Thomas Mroczek, Winfried Rehm.
Nicole Hartmann war krankheitsbedingt entschuldigt, Hans Joachim Brugger fotografierte.


Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden gewürdigt:
(v.li.) Frank Schmitz und Familie Krebs mit Samuel, Stephanie und Johannes. Die Ehrung führte Vorsitzende Ute Ansahl-Reissig durch.


Von den "25jährigen" war nur Ursula Ackley (re.) anwesend.


          Römer in Nauheim