Nauheimer Eisenbahngeschichte — 10 Jahre Fuß- und Radwegunterführung
ist das Thema des Heimat- und Museumsvereins Nauheim e.V. im Jahre 2021

Das bundesweite Motto des Tages des offenen Denkmals "Sein & Schein in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege" am 12. September 2021  konnte in dem kleinen Ort Nauheim nicht sinnvoll umgesetzt werden. Es fehlten schlicht die denkmalgeschützten Objekte zu diesem Thema.

Der Heimat- und Museumsverein hatte sich stattdessen das zehnjährige Jubiläum der Fuß- und Radwegeunterführung in der Bahnhofstraße  vorgenommen.  Bahnexperte und Vorstandsmitglied Thomas Mroczek hatte während der über zweijährigen Bauphase eine Vielzahl von Fotos geschossen und dazu eine Auswahl von 456 Stück, zusammen mit gesicherten Exponaten, vorgestellt und  dazu Erläuterungen gegeben.

Es wurden zwei Führungen um 11 und um 14.30 Uhr angeboten. Treffpunkt war im Eingangsbereich der Museumsremise in der Schulstraße.

Bekanntlich begann die Nauheimer Eisenbahngeschichte mit der Fertigstellung der Hessischen Ludwigsbahn von Aschaffenburg nach Mainz im August 1858 nach über zweijähriger Bauzeit und einer Planungsphase seit 1845 mehr. Allein, dass die Bahntrasse an Nauheim vorbei führte und Nauheim ein Haltepunkt wurde, war nicht selbverständlich. Dieser Umstand verhalf der Kommune zu einem wirtschaftlichen Wandel und zugleich Aufschwung. Im 19. und 20. Jahrhundert ergaben sich stete Entwicklungen: die eingleisige Trasse wurde ab 1869 zweigleisig ausgebaut, im Jahre 1882 wurde der heute denkmalgeschützte Bahnhof erbaut und 1910 um einen Anbau erweitert. Auf der Nauheimer Gemarkungsfläche gab es vier offizielle Bahnübergänge: in der Gewann Kratzenau, am ehemaligen Weiherweg, am Schleifweg und in der Bahnhofstraße. Nach und nach wurden die "schienengleichen Bahnübergänge" geschlossen - aus Gründen der Gefahrenabwehr und eines zügigen Verkehrsflusses, der mit Überführungen (Schillerbrücke, Ostumgehungsbrücke L 3040) und der Unterführung in der Bahnhofstraße bewerkstelligt wurde. Gerade in der jüngeren Vergangenheit ergaben sich gravierende Änderungen rund um den Nauheimer Bahnhof mehr:

1965 Beseitigung des Bahnüberganges "Kratzenau" (Verlängerung des Groß-Gerauer-Weges),
1981 Abriss der STOGA-Halle,
1986 Bau der Schillerbrücke und Schließung des Bahnüberganges "Schleifweg",
1992 Umbau Bahnhofsvorplatz mit Buswendeschleife, Park-and-Ride- und Fahrradabstellplätzen (1,6 Mio. DM),
1993 Erwerb des Bahnhofs durch die Gemeinde (240.000 DM),
1996 Einstellung des Fahrkartenverkaufs in Nauheim,
1998 Umbau des Bahnhofs zum Kinder-, Jugend- und Kulturbahnhof "Xpresso" (1,16 Mio. DM),
2010 Errichtung von Lärmschutzwänden beiderseits der Schienen im Ortsgebiet (Bundesprogramm). 
Die Fuß- und Radwegunterführung wurde am 20.10.2011 dem Verkehr übergeben mehr.


Begrüßung der Teilnehmer bei der Vormittagsführung durch Vorsitzende Ute Ansahl-Reissig (2. v. re.)


Referent Thomas Mroczek (li.) trägt vor


Vier aufmerksame Zuhörer


Originalbauteile des Bahnüberganges Bahnhofstraße


Bei der Bilderpäsentation wurde der Bauablauf mit je einem Foto pro Arbeitstag dokumentiert


Symbolische Beispiele der Bilderpräsentation


Diese Geräte wurden aus dem ehemaligen Schrankenwärterhäuschen sicher gestellt



In früheren Jahren wurden gemeindliche Seniorenausflüge grundsätzlich mit der Eisenbahn durchgeführt


Thomas Mroczek informiert den ehemaligen Bürgermeister Helmut Fischer (1993-2005) und dessen Ehefrau Margot



Das Gästebuch mit leider nicht so vielen Einträgen


Vorstandsmitglieder erwarten Besucher:
(v.li.) Lothar Walbrecht, Rolf Hopp, Thomas Mroczek, Ute Ansahl-Reissig, Stephanie Krebs



In einer Ausstellungspause: Bürgermeister Jan Fischer testet ein E-Lastenfahrrad mit Hans Joachim Brugger als Sozius



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