Heimat- und Museumsverein Nauheim

    Museen mit Freude entdecken

Am 15. Mai 2022 war der Internationale Museumstag. Auch im Heimatmuseum Nauheim fanden wieder Aktivitäten statt.

Das diesjährige Motto lautete „Museen mit Freude entdecken“ und ermöglichte einen Blick in die Museumssammlung. Im Heimatmuseum Nauheim wurde der Blick der Besucher auf eine Auswahl ganz besonderer Bücher aus sechs Jahrhunderten gelenkt - teils Originale, teils hervorragende Faksimileausgaben –  die auf ihre eigene Weise nicht nur Geschichtsinteressierte zu faszinieren vermochten.

Nach der langen Schließzeit, einerseits der Corona-Pandemie geschuldet, andererseits wurde ein neuer Bodenbelag im Erdgeschoss des Museums verlegt und die Dauerausstellung in Teilen neu konzipiert. Die Highlights waren dieses Mal die Erstausgabe der Lutherbibel vom September 1522 als Faksimile-Ausgabe, das 130. Exemplar von 500 und "das Florentiner Stundenbuch des Lorenzo de´ Medici.

Weiterhin gab es wertvolle, mit zahlreichen Kupferstichen versehene Lutherbibeln von 1693 und 1716 sowie eine prächtige Ausgabe einer weiteren Bibel mit farbigen Bibeldarstellungen von 1630.  

Nebeneinander lagen vier Chroniken: einmal die mit einer Fülle von Holzschnitten illustrierte „Schedelsche Weltchronik“ von 1493 sowie Johann Justus Winkelmanns „Gründliche und wahrhafte Beschreibung der Fürstenthümer Hessen und Hersfeld“ von 1754, aber auch zwei  moderne Geschichtswerke, nämlich die bekannte Chronik Hessens von 1991 sowie die beiden Bände „Aus der Nauheimer Chronik“, die zur 1150-Jahr-Feier Nauheims 2001 herausgegeben wurden. 

Nicht fehlen durfte natürlich die wertvolle Faksimileausgabe des „Codex Laureshamensis“ (Lorscher Codex) aus dem 12. Jahrhundert, dem wir die erste urkundliche Erwähnung Nauheims verdanken, samt Begleitbüchern zum Faksimile.

Eines der schönsten Bücher des 16. Jahrhunderts, reich bebildert mit kolorierten Holzschnitten, ist die von Kaiser Maximilian in Auftrag gegebene Darstellung der „Abenteuer des Ritters Theuerdank“ von 1517. Die Drucktypen, die speziell für dieses Werk entwickelt wurden, markierten den Beginn der Frakturschrift, die den deutschen Buchdruck bis in die Gegenwart geprägt hat. 

Zwei "Goldene Bücher" der Gemeinde Nauheim konnten durchgeblättert und besondere Ereignisse nachempfunden werden.  Die künslerisch eindrucksvolle  Gestaltung erregte die Aufmerksamkeit der Betrachter.

Unsere Mitglieder Hans Joachim Brugger und Rolf Hopp haben in kurzen Einführungen die Auswahl und die Besonderheiten der gezeigten Bücher erläutert und sie standen den Besuchern mit weiteren Information sowie mit Hilfestellung beim Blättern zur Seite.


Das Florentiner Stundenbuch des Lorenzo de´ Medici 1874 - Faksimile.
Das kleine Stundenbuch wirkt im ersten Anblick durch das pralle Violett des Samteinbandes und der vielen Beschläge. Konturen erhält der Band durch die Eckbeschläge der beiden völlig gleich gestalteten Buchdeckel, die nicht nur zum Schnitt, sondern auch zum Falz hin kräftige Profile ausbilden. Medaillons machen den kostbaren Hauptschmuck der Goldschmiedearbeiten aus. Außen sitzen Rosenquarze, geschliffen wie Mondsteine. Dunkler Lapislazuli mit Gold verziert prangt in der Mitte.




   
Bibel von 1630, das Neue Testament, mit farbigen Bildern, Kupferdruck - links Ledereinband, rechts Titelbild Seite 1


Das erste Kapitel der Epistel St. Paulus im Neuen-Testament der Luther-Bibel von 1522


Die Präsentation der ausgestellten Bibeln: (unten links) Faksimile der Erstausgabe des "Neuen Testamentes in Deutsch, Sept. 1522. Daneben Lutherbibel von 1693 (Original). (Oben rechts) Lutherbibel von 1716 (Original). Lutherbibel von 1630 (Original). (Mitte) Katholisches Messbuch 


Gemeindevertretervorsteher Dr. Johann Siegl spricht Grußworte in Vertretung des Bürgermeisters


Im Goldenen Buch der Gemeinde Nauheim: Hier Veranstaltung (li.) zur Neugestaltung des Altarraumes der kath. Kirche gem. dem II. Vatikanischen Konzil im Jahre 1962 mit der grundlegenden Reform der Messliturgie


Interessierte Besucher beim Betrachten der ausgestellten Exponate