Motto 2019: "Modern(e): Umbrüche in Kunst und Archtektur"


Baustile und die Geschichte ausgewählter Wohngebiete in Nauheim
waren die Veranstaltungen des Heimat- und Museumsvereins Nauheim e.V.

"Modern(e): Umbrüche in Kunst und Archtektur" hieß das bundesweite Motto des Tages des offenen Denkmals am 8. September. Bereits zum 26. Mal fand dieser bundesweite Ausstellungstag statt und Nauheim war in fast allen Jahren dabei. Das Denkmals-Motto bezog sich explizit auf das Europäische Kulturerbejahr 2019.

Der Heimat- und Museumsverein hatte mit dem diesjährigen Motto nicht nur das Jubiläum "100 Jahre Bauhaus" aufgegriffen, sondern hat bei einer kleinen Rundreise durch die Gemeinde einzelne Wohngebiete und deren Architektur vorgestellt.  

Dazu wurden zwei Führungen jeweils vor- und nachmittags angeboten. Am Historischen Rathaus ging es los. Da größere Entfernungen im Ort zurückgelegt wurden, hatten die Teilnehmer ihr Fahrrad dabei. Unterwegs gab es Verkostungen. Leider war durch Regenwetter der Andrang zu der Veranstaltung, vorallem vormittags, etwas zurückhaltend.

Den ersten Teil einer Führung übernahm Vorstandsmitglied Hans Joachim Brugger. Er gab zuerst einen Abriss zum Jahresmotto "100 Jahre Bauhaus". In kurzen Sätzen zählte er den insgesamt 31 Teilnehmern, auch Bürgermeister Jan Fischer und Interessierte aus Rüsselsheim und Wallerstädten, die Geschichte des  staatlichen Bauhauses Weimar auf. Anschließend widmete er sich dem fränkischen Fachwerk, das die dominierende Bauweise im historischen Ortskern Nauheims ist. Am Wohnhaus des ehemaligen Bürgermeisters Heinrich Kaul IV. stellte er ein ortstypisches Fachwerkhaus vor.

In der südlichen Bahnhofstraße gibt es ein Ensemble von fünf Wohnhäusern aus den 1920er Jahren, dem sich stellvertretender Vorsitzender, Lothar Walbrecht, zuwandte.  Er zeigte geschichtliche Daten und besondere Eigenheiten dieser, aber auch anderer Häuser in der Bahnhofstraße auf. Hingewiesen wurde auch auf den alten Gasthof  "Deutscher Kaiser" in Bahnhof Nähe (Haus Nr. 41). Die Teilnehmer konnten sich nach dem Vortrag mit Apfelwein, made by Heimatmuseum Jg. 2018 und 2017, erfrischen. Dazu gab es "Handkäs mit Musik", den das Ehepaar Sever als örtliche Bewohner servierte.

Das nächste Wohngebiet "Unter der Muschel" ist ein Lieblingsthema von Vereinsmitglied Thomas Mroczek. Temperamentvoll trug er in Kurzform die Entwicklung dieses Siedlungsbereiches der Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland vor. Fast in Vergessenheit geraten ist, dass dort ein vielseitiges Gewerbegebiet mit Handwerkerbetrieben und Einzelhandelsgeschäften bis zur Jahrtausendwende ansässig war. Das Nationalgetränk aus dem Erzgebirge, der Vogelbeerschnaps, stand für eine Verkostung mit Schmalzbrot bereit und wurde von Vorstandsmitglied Heide Hirsch kredenzt.

Das südwestliche Quartier des Ortes Nauheim zwischen Industrie- und Schillerstraße zeigte nochmal Hans Joachim Brugger auf und stellte die Gesamtanlage aus den 50er Jahren vor, die auch Kulturdenkmal aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen als Beispiel der Architektursprache dieser Zeit (Ende der 50er Jahre) ist mit ihren typischen und gleichartigen Bauten.

Den Abschluss der jeweils über eineinhalbstündigen Führung bildete ein kräftiger Imbiss, den Vorsitzende Ute Ansahl-Reissig und Vorstandsmitglied Elva Brehmer vorbereitet hatten. —  An dieser Stelle allen Mitwirkenden für ihr Engagement ein herzlicher Dank !

Faltblatt


Die "Vormittagsgruppe" vor dem repräsentativen Hoftor des Anwesens des ehemaligen Bürgermeisters HK IV.


Das Thema "Fachwerkhäuser", gezeigt an örtlichen Beispielen


Lothar Walbrecht zeigt an einer Luftaufnahme die Bebauung der südlichen Bahnhofstraße in 1930er Jahren


Imbißtisch im Anwesen Bahnhofstraße 60 mit "Handkäs mit Musik" und Brot


Im Pfarrsaal der kath. Kirche referiert Thomas Mroczek über die Entwicklung des Wohngebietes "Unter der Muschel"


Die erheblich stärkere "Nachmittagsgruppe" in der Vorderstraße vor dem Haus Nr. 15


Unterm Kiwibaum in der Bahnhofstraße


Vorstellung des südwestlichen Nauheimer Quartiers aus den 50er-/60er-Jahren in der Schönbacher Straße


Gelungen, müde und als Belohnung Kaffee


Video MrLebies



Homepage des Heimat- und Museumsvereins    Faltblatt zur Führung 2019